Weihnachtskonzert 4.12.22

Mit der Brass connection Landau als Gitarrist!

Queichheimer Kirche, 17 Uhr

Once Again: Jerry Lee Lewis

Gelebter Rock &Roll

Zum Tod von Jerry Lee Lewis

Turbulent verlief das Leben von Jerry Lee Lewis, dem  Landjungen aus Louisiana, der das von seinen Eltern vom Munde abgesparte Klavier bald für heftige Boogie – Woogie-Übungen „mißbrauchte“.  Diese Musikrichtung verband er mit Techniken früher  Rock ´n´Roll-Pioniere wie z.B. Ike Turner,  mit Country & Western und Gospel und schuf seinen eigenen Rock 6 Roll-Stil: ostinate Begleitfiguren in der linken und dampfhammerartige Akzente und Soli in der rechten Hand, Glissandi mit einer enormen Wucht, das Ganze gewürzt mit Country and Western-Elementen Dazu kam eine vor allem vom Country-Sänger Hank Williams beeinflusste Gesangsweise, deren gutturale Rauheit jede Mutter das Schlimmste um ihre Tochter befürchten ließ. Er war 1956 zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort:  im Sun-Studio in Memphis hatten kurz zuvor  Johnny Cash und  Elvis Presley ihre ersten Aufnahmen gemacht. Lewis` ersten Hits waren „Crazy arms“, „Whole lotta  shakin´goin´ on“ und natürlich das unsterbliche: „Great balls of fire“. Bald wurde er auch bei der gerade aus der Behäbigkeit der 50er Jahre erwachten Jugend in Europa bekannt. Doch ganz konnte man sich noch nicht von der damaligen Doppelmoral distanzieren: eine zunächst triumphal verlaufende Englandtournee musste 1958 abgebrochen werden, nachdem  seine ihn begleitende Ehefrau sich als minderjährige Cousine entfernten Grades herausstellt hatte, im Süden der USA eine damals durchaus nicht ungewöhnliche Konstellation. Danach musste er auch in Amerika wieder kleinere Brötchen backen und kleinere Clubs bereisen, in denen nicht selten in kollektiver Katharsis die Einrichtung einschließlich des Klaviers zu Bruch ging.

Mit dem Aufkommen der „Beatlemania“ lahmte dann die Karriere des „Killers“, wie er sich auch selbst gerne nannte.  John Lennon hielt ihn für einen seiner  einflussreichsten Vorbilder, Elton John sieht sich ebenfalls  maßgeblich von ihm inspiriert.

Lewis baute Mitte der 60er Jahre die Country & Western-Schiene  aus und landete Anfang der 70er Jahre einige Hits in den USA. Doch in Deutschland wurde er nur als Rock and Roll-Künstler wertgeschätzt: 1977 erlebte ich schmerzhaft, wie er bei einem Konzert in Bremen ausgebuht wurde und das Konzert abbrach. Das deutsche Publikum duldete kein Country-Geplänkel. Doch der Killer blieb sich in seiner Gegensätzlichkeit treu: auf dem Country & Western Festival 1981 und 1982 in Frankfurt spielte er als vorletzter Programmpunkt vor Johnny Cash  strikten Rock & Roll.

Seine Platte „Live at the Starclub Hamburg “ von 1964 gehört zu den besten zehn Rock-Live-Aufnahmen. Dem Produzenten Siggi Loch, heute Chef des Jazzlabels „Act“,  gelang es, die einzigartige explosive Stimmung und das unglaublich swingende  Spiel der Band plastisch auf den Magnetbändern einzufangen.

Auch das Privatleben verlief spannend:  etliche Ehen, der Tod zweier Söhne, Drogen- und Alkoholprobleme. 2006 nahm er ein Album mit ihn verehrenden Rockkünstlern wie Jimmy Page, Keith Richards, John Fogerty und Country-Kollegen als Gästen auf. Und noch 2022 nahm er er ein reines Gospelalbum auf! 

Dass er bei seinem Lebensstil 87 Jahre alt wurde, grenzt an ein medizinisches Wunder. 

Nun ist also auch der letzte Künstler des „Million Dollar Quartets“ gestorben. So nannte sich die vier Männer, die zusammen am 4.12. 1956 in den Sun-Studios einige Stücke aufnahmen: Jerry, Carl Perkins, Johnny Cash und Elvis Presley. 

Gig!Gig!Gig!

Sonntag 8. Mai 2022

Live im LOGO Landau, Xylanderstrasse

The original Dr.Blue Trio

feat. Colin Jamieson drums, Michael Beutelspacher guitar, Dr. Blue upright Piano

Boogie Woogie, Swing, ChaChaCha

Einlass 16:00 Uhr

Beginn 17 Uhr

Eintritt: 10,-

Studenten/Schüler/Mütter 8,-

Erstes Konzert der Reihe Sunday Afternoon Blues & Jazz