NEU in 4/20: BEGLEITHEFT KLAVIER für DIE BLUESGEIGE
Abdruck der ersten Seiten
Dr. Blue
Patterns für Blues Piano
Begleitheft Piano für
DIE BLUESGEIGE
Vorwort
Mehr als nur eine Begleitstimme….
2013 haben wir erstmals „Die Bluesgeige“ aufgelegt, eine Anleitung zum Improvisieren über Blues und Artverwandtes auf der Geige.
Positive Rückmeldungen und Wünsche, auch eine Klavierbegleitung zu verfassen, haben uns ermutigt, die folgenden Stücke „auszusetzen“.
In unserer Schule lag ja schon eine Begleit-CD (mit Band) und eine Begleitgeigenstimme bei.
Interessant in der Geschichte des Blues und Jazz waren schon immer Duo-Formationen, oft beispielsweise Piano und Gitarre, Piano und Mundharmonika, Gitarre und Geige.
In Blues betritt die Duo-Besetzung Geige und Klavier allerdings Neuland, auf historischen Aufnahmen haben wir diese Besetzung nicht gefunden. Aber warum soll nicht hier auch funktionieren, was im Rahmen der klassischen Musik bestens funktioniert?
Im Gegenteil: das Klavier kann eine ganze Band ersetzen. Das klappt durch die Arbeitsteilung der linken und rechten Hand: durchgehender Bass und harmonische rhythmische Einwürfe. Das Klavier zählt ja zudem auch zu den Perkussionsinstrumenten.
Zu jedem Stück der Originalausgabe haben wir eine Klavierbegleitung geschrieben, die in einzelne Abschnitte, meist von der Dauer eines Chorus, ab A ff. gegliedert ist. Hier variieren Patterns der linken und der rechten Hand. Nun soll der Pianist nicht alles von A nach D etc. durchspielen, sondern auch durchaus variieren und improvisieren: so kann er die rechte Hand von Abschnitt C zu der linken Hand des Abschnitts A spielen, auch innerhalb der Abschnitte Motive neu kombinieren etc. Oder auch der Einfachheit halber das ganze Stück hindurch Abschnitt A wiederholen. Die Vortragslänge der Stücke hängt sowieso nicht von der hier notierten Zahl der Chorusse ab.
Damit sich der Pianist auch nicht beim Begleiten langweilt, haben wir ab Blues No.2 ein genreübliches Solo notiert. Das soll Inspiration sein und kann natürlich abgewandelt werden.
Bei der Erprobung im Unterricht kam unser Werk so gut bei den Pianisten an, dass sie es auch unabhängig von der Begleitung eines Geigers genutzt haben, es für ihr Solospiel nutzen, es als Bandpianist verwendeten oder auch für die Begleitung anderer Instrumente. So kann jeder Pianist ohne Begleitung eines Soloinstruments Grundlagen des Blues-, Rock- und Jazzpianos erlernen wie z.B. Unabhängigkeit von linker und rechter Hand, ternäres Feeling, Timing, Stimmführung, die verschiedenen Unterarten des Blues etc.
Der Herausgeber Karl-Gerhard Schulze
Inhaltsverzeichnis
Seite
Blues No.1 6
Einfacher Shuffle
Blues No.2 8
Slow Blues
D-Jam Blues 12
Swing Blues mit Walking Bass
The House of the Rising Sun. 14
6/8 Feeling über einen Klassiker
Chigago Shuffle 16
Chicago Blues
Zydeco House 18
Groove auf einer Harmonie
Johnny Goes Country 20
Rock & Roll
C.C. Rider 22
Boogaloo
Eight Bar Blues 24
Shuffle einmal nicht im 12-Takte-Schema
Jump 4 Joy 26
Jump Blues
Honey Melon Woman 28
Soul Jazz
Tramp the Vamp 30
Walking Bass über zwei Harmonien
An der Rhumbar 32
New Orleans Groove
Country Blues No.1 34
Stride Piano
Zu den einzelnen Stücken
Blues No. 1 (S.6)
Die linke Hand spielt das, was die Gitarristen power chords nennen: einen auf zwei Töne abgespeckten Dreiklang. Rechts kommen einfache Dominantseptakkorde in verschiedenen Lagen und Rhythmen hinzu. Die Modulation nach E-Dur zeigt, wie einfach die Übertragung des Linke-Hand-Patterns in andere Tonarten ist.
Blues No.2 (S.8)
Hier zeigen wir neben dem einfachen Pattern wie in Blues No.1 eine schon etwas komplexere Spielweise der linken Hand. Das Bluesschema ist etwas modifiziert, man nennt es quick change, weil im 2. Takt ein vorübergehender Wechsel zur vierten Stufe führt, auch haben wir hier im 12. Takt eine Überleitung auf der fünften Stufe. Das Klaviersolo orientiert sich am Chicago Blues Style.
D-Jam Blues (S.12)
Die linke Hand ersetzt den Kontrabass mit durchgehenden Basslinien, die rechts Hand streut Synkopen ein. Das sparsame Klaviersolo sollte „auf den Punkt“ kommen.
The House of the Rising Sun. (S.14)
Hier einmal mehr als die üblichen drei Harmonien, der Bass arpeggiert, die Patterns der rechten Hand kennen wir z.T. schon aus vorherigen Stücken.
Chicago Shuffle (S.16)
Wieder die Begleitung, die typisch ist für den City Blues. Als Inspiration höre man sich den Pianisten Willie Mabon (1925 – 1985) an, den ich mehrmals live erleben durfte.
Zydeco House (S.18)
Nachahmen eines House Rhythmus auf dem Klavier ist schwierig. Ich hoffe, dass dennoch Pianist und Publikum bei meiner Version in eine Trance fallen……Dafür sorgt auch die ostinate Repetition der einen Harmonie (die lediglich alle 4 Takte eine kleine harmonische Zäsur aufweist).Im Solo einige licks, die auch in anderen Stilen und Tempi angewendet werden können.
Johnny goes Country (S.20)
That´s Rock and Roll!
C.C. Rider (S.22)
Dieser binäre Rhythmus ist im Bass lateinamerikanisch angehaucht. Die Rechte puncht allerdings den Blues.
Eight Bar Blues (S.24)
Wieder eine relaxte linke Hand und eine luftige rechte.
Jump 4 Joy. (S.26)
Dieser Walking Bass verbindet Swing Feeling mit Boogie Woogie. Der „Nachschlag“ der rechten Hand sollte streng auf das letzte Triolen-Achtel kommen. Ab C Walking Bass für Fortgeschrittene, natürlich kann auch die einfache Version gespielt werden.
Honeymelon Woman (S.28)
Eine soulige Basslinie in dem 16-taktigem Schema. Ruhig einmal, wie hier dargestellt, mit der linken Hand in die Tiefe gehen.
Tramp the Vamp. (S.30)
Hier walkt der Bass zwischen erster und vierter Stufe hin und her. Rechts synkopisches typisches Swing Comping.
An der Rhumbar (S.32)
Wer bis hierher durchgehalten hat, hat wahrlich einen Drink verdient. Calypsomäßiger Bass, wie er im New Orleans Blues gerne gespielt wird.
Country Blues No.1 (S.34)
Die linke Hand ist in einem einfachen stride piano -Stil notiert und ist eine Reminiszenz an die barrelhouses, ländliche Kneipen im Süden der USA, in denen am Wochenende ein Pianist zum Tanz aufspielte, und der möglicherweise schwarz gebrannte Schnaps in die Kehlen und ins Klavier floss.
E-Dur ist natürlich nicht die bevorzugte Klaviertonart, aber manchmal muss man eben flexibel sein.
Noch etwas zu Bindungen: Wir haben keine notiert, allerdings werden Achtelketten in den Soli gruppenweise gebunden wie im Jazz üblich, z.B. wird die Bindung gerne auf dem offbeat begonnen.
Let the good times roll!
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Begleitheft Die Bluesgeige erste 5 Seiten
Hier erhalten Sie einen kurzen Einblick ins Bluesgeigen-Lehrbuch
Cover
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Beispiel
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